Mobilfunk im Münsterland
Aufklärungskampagne zu den Engpassfaktoren bei der Mobilfunkversorgung


Ratgeber für Endkunden

Empfehlungen für Unternehmen und Endkunden bei Problemen mit der Mobilfunkversorgung

Im Folgenden haben wir einige Hinweise für Endkunden – seien es private oder unternehmerische Endkunden – zusammengefasst. Erfahren Sie, wie Sie durch eigenes Handeln in vielen Situationen Ihre Mobilfunkversorgung verbessern können. Selbstverständlich lassen sich mit den empfohlenen Maßnahmen bei Weitem nicht alle Probleme lösen, aber bei einigen Szenarien können doch substantielle Verbesserungen erzielt werden. Sie sollten daher als Ergänzung, jedoch nicht als Ersatz für einen erforderlichen Netzausbau durch die Betreiber verstanden werden. Ausführliche Informationen finden Sie in unserer Handreichung im Downloadbereich.





Wie finde ich den passenden Vertrag?

Viele ältere Mobilfunkverträge umfassen nicht 4G/LTE. Daher sollten bestehende Verträge dahingehend überprüft werden, ob sie eine 4G/LTE-Nutzung (in Zukunft ggf. auch 5G) umfassen.

Wichtig ist dies aus folgenden Gründen:



4G/LTE

4G/LTE ist deutlich leistungsfähiger als 3G/UMTS. Zudem ist seit einigen Jahren die Versorgungslage bei 4G/LTE i.A. deutlich besser, wie auch Analysen in dieser Studie zeigen.


LTE-Freischaltung

3G/UMTS wird bis Ende 2021 abgeschaltet. Kunden der Netzbetreiber ohne bisherige LTE-Option werden automatisch für LTE freigeschaltet bzw. werden informiert und bekommen eine LTE-SIM-Karte zugesandt. Kunden anderer Anbieter sollten sich frühzeitig informieren, wenn nicht ohnehin LTE Vertragsbestandteil ist.


Mobile Daten­nutzung

Ein hinreichendes Datenvolumen sollte gebucht werden: Wenn Sie unterwegs viel mobile Daten (E-Mail-Versand, Internet, Apps) nutzen, ist ein hohes Datenvolumen wichtiger, als wenn Sie vornehmlich telefonieren. Telefonie funktioniert in der Regel flächendeckend über 2G/GSM, während eine mobile Daten­nutzung mindestens 3G (zukünftig nur noch 4G und 5G) benötigt.


Der geeignete Anbieter ist auszuwählen:

Die Wahl sollte nicht nur auf Basis des Preises, sondern auf Basis des Netz­aus­baus in den für den Nutzer rele­vanten Regionen getroffen werden. Netzab­deck­ungs­karten der Betreiber bzw. Versor­gungs­­karten der Bundes­netz­agen­tur kön­­nen erste Hinweise liefern (aus methodischen Gründen können aber Ab­weichungen vorliegen). Ggf. kann man Mess­ungen vor Ort durchführen lassen, um festzustellen, welcher Betreiber z.B. am Unternehmensstandort die beste Versorgung bietet.






Verwenden Sie ggf. Dual-SIM-Geräte

Es gibt Bereiche, in den ein Betreiber keine Versorgung gewährleistet, aber ein anderer. Der Bereich der „Funklöcher“ kann durch die Nutzung von Dual-SIM-Geräten verringert werden.

Zur Info: Dual-SIM-Geräte beinhalten 2 separate SIM-Karten und Tarife. So können Sie zwischen zwei Anbieter wechseln, aber z.B. auch eine private und eine berufliche SIM-Karte nutzen.

Welche Anbieterkombination dabei die beste ist, muss im Einzelfall anhand der Versorgungskarten der Netzbetreiber ermittelt werden.

Verbesserungen sind aber nur bei stationärer Nutzung bzw. bei einer Nutzung, bei der nur von Zeit zu Zeit der Standort gewechselt wird, zu erzielen, nicht aber z.B. bei Telefonie im Fahrzeug, da die Verbindung nicht automatisch von einem auf den anderen Betreiber weitergereicht wird.



Woran erkenne ich ein leistungsfähiges Endgerät?

  • Die folgenden Bänder sollten für LTE/4G vom Endgerät unterstützt werden: 700 MHz, 800 MHz, 900 MHz, 1800 MHz, 2100 MHz, 2600 MHz und 3500 MHz (ein Blick in die Datenblätter der Endgeräte ist zu empfehlen). In der Regel können Sie davon ausgehen, dass neuere Endgeräte diese Frequenzen unterstützen.
  • 5G wird in Deutschland– je nach Betreiber – in den Frequenzbereichen 700 MHz, 1800 MHz, 2100 MHz und 3500 MHz realisiert.
  • Telefonie über LTE (Voice over LTE, VoLTE) und mobiles Telefonieren über Wireless LAN (WLAN Call bzw. WiFi Calling) sollte unterstützt werden.
  • Ältere Endgeräte bieten diese Leistungsmerkmale vielfach nicht.
  • Für Unternehmen empfiehlt sich ggf. Endgeräte zentral anzuschaffen bzw. zu verwalten, damit die erforderlichen Leistungsmerkmale erfüllt sind. „Bring-your-own-device“-Lösungen führen zu einer begrenzten Kontrolle.




VoLTE

Die Technologie Voice over LTE ermög­licht das Telefonieren im Mobilfunk­stan­dard LTE.

Zuvor wurden Telefonate aus­schließlich über das 2G- und das 3G-Netz geführt.

Während Sprache bei 2G- und 3G-Tele­fo­nie physikalisch und leitungs­gebun­den übertragen wird, passiert das bei VoLTE digital. VoLTE steht mittlerweile bei fast allen aktuellen Geräten zur Verfügung.


WLAN-Call

Mit WLAN Call oder auch Wifi Calling kann man an Orten ohne Mobil­funk­netz über WLAN telefonieren.

Es müssen hierfür keine speziellen Apps heruntergeladen werden und auch der Gesprächspartner muss keine besonderen Voraussetzungen erfüllen.

Übergänge vom WLAN Call ins Mobil­funknetz sind problemlos möglich, wenn ein LTE-Vertrag vor­liegt. In der Regel unterstützen Smart­phones, die ab 2016 auf den Markt gekommen sind, diese Funktion.



Was sollte ich beim Telefonieren im Fahrzeug beachten?

  • Falls das Fahrzeug eine für den Mobilfunk vorgesehene Außenantenne besitzt, so sollte diese unbedingt verwendet werden. Achten Sie am besten bei einem Autokauf schon auf eine entsprechende Ausstattung.
  • Eigene Tests zeigen, dass ohne Außenantenne die Anbringung des Smartphones in einer Halterung am Armaturenbrett vielfach deutliche Vorteile bietet gegenüber z.B. einer Lagerung in der Mittelkonsole, der Jackentasche oder dem Rücksitz.
  • Falls keine Außenantenne im Fahrzeug verbaut ist, ist es provisorisch möglich, Magnetfußantennen auf dem Fahrzeugdach anzubringen und das Antennenkabel durch ein Fenster ins Innere zu führen. 
  • Bei der Telefonie über längere Strecken, bei der es in der Vergangenheit vielfach zu Gesprächsabbrüchen gekommen ist, kann es hilfreich sein, in den Einstellungen des Smartphones den Netzmodus auf „nur 2G/GSM“ zu stellen. Ohne Technologiewechsel ist das Risiko scheiternder Handover geringer. Im Anschluss muss daran gedacht werden, wieder alle Netzmodi freizugeben.